Mein nächstes Foto für 50f- Alt. Ich muss gestehen, dass ich dabei die Regeln etwas zu meinen Gunsten ignoriert habe. Es ist bereits ein älteres Foto, doch es ist für mich der Inbegriff von "Alt". Die alte Frau, die des Lebens müde ist, mit ihrere kleinen Enkelin, die die Traurigkeit ihrer Grossmutter auf eine spezielle Art und Weise übernommen hat. Dieses Bild bringt mich jedes Mal zum Weinen. Die traurigen Augen der Grossmutter, ihr zerfurchtes Gesicht und die Hoffnungsosigkeit in ihrem Blick. Und die Geschichte hinter den Gesichtern. Die Art und Weise, wie sie sich an ihrer Enkelin festgeklammert hat- ihr einziger Grund, weshalb es sich für sie noch zu leben lohnte. Ihr einziger Grund, warum sie ihrem eigenen Elend nicht selbst ein Ende setzten wollte. Sie konnte kaum noch stehen, geschwiege denn laufen- und doch trug sie die Kleine auf ihrem Arm herum. Verkrümmte Zehen und Finger, ein vom Alter gebeugter Rücken und die Last des Lebens und der Dinge, die sie erleben mus...
Mein Bruder ist nach Hauses gekommen. Es geht ihm verschissen, das sehe ich ihm bereits an, als er bei mir in der Türe steht. Und noch bevor er mir einen Kuss auf die Wange gedrückt hat, rieche ich es auch. Alkohol. Rauch. Marihuana. Ich unterdrücke die Tränen, weiss genau, dass ich ihm damit die ganze Situation noch unerträglicher machen würde und ihn zum Verstummen bringen würde. Er schaut mich mit treuen aber traurigen Augen an und schweigt. Trotzdem weiss ich, dass er darüber reden will. Aber nicht kann. Es ist aus. Ich stehe auf und umarme ihn, unterdrücke abermals die Tränen. Ich hatte Angst vor diesem Moment, aber ich sah ihn kommen. Wieder und wieder hat er es aufs Neue versucht mit seinem Mädchen. Und nun ist es definitiv. Sie waren perfekt. Nun ja, zumindest schien es so. Ich habe Angst um ihn. Schreckliche Angst. Angst, dass er wieder abstürzt. Sich aus seinem Loch nicht rausziehen kann. Dass er mich wieder nicht an sich ran lässt. Dass er sich selbst kaputt macht. Dass er ...
Sie hat den Kopf an seiner Schulter, er den Arm um sie gelegt. Er streichelt ihr sanft über den Arm. Es ist gut gemeint, sollte tröstend wirken. Es bewirkt das Gegenteil, steht im krassen Kontrast zu all den Worten, die über ihnen schweben, durch ihre Köpfe geistern und ihnen in der Kehle stecken geblieben sind. Sie starrt an die Decke. Grau. Sie möchte sich die Ohren zu halten, die ganze Welt anhalten. Die Zeit stoppen und zurück drehen. Sie blinzelt. Grau. Die Decke über ihr scheint langsam näher zu kommen. Sie hört seine Stimme in ihrem Ohr, hört ihn und hört doch nicht hin. Sie entdeckt kleine, feine Risse in der Decke. Sie starrt die Risse so lange an, bis sie vor ihren feuchten Augen wachsen. Sie werden länger, breiter, dehnen sich aus. Über die ganze Fläche. Sie hört ein Knacken. Die Angst in ihr wächst und wächst. Die Decke über ihr sieht gefährlich aus. Er liegt noch immer neben ihr. Den Arm um ihre Schulter. Sie bemerkt, dass nicht er sie hält sondern dass er sich ...
Ich war wohl viel zu lange nicht mehr onlie-ich liebe deine neuen Bilder und das neue Design!
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