Andalucia - Teil 2

Tag 8: Jerez - Tarifa

Der durchzechten vorangegangenen Nacht sei Dank, wachten wir an diesem Morgen mit einer bösen Überraschung aus- wir hatten tatsächlich drei Mal den Wecker verschlafen / überhört / ignoriert und als ich dann doch von selbst aufwachte und über dieses Tatsache irritiert war, sass meine Beste bereits aufrecht neben mir, den Kopf nahe über ihr Handy gebeugt (ohne Linsen ist sie beinahe gleich blind wie ich), um die Zeit ablesen zu können. 

"Ach du heilige Scheisse- es ist 10 vor 9!"- Wir hüpften beide wie in den Hintern gestochen aus dem Bett, weckten Meli und Edu oder versuchten es zumindest, denn sie weigerten sich beide auf ziemlich eindrückliche Art und Weise, aufzustehen. Edu, der sich mit seiner spanischen Lebenseinstellung Stress garnicht gewohnt war, ignorierte uns während den ersten 5 Minuten relativ erfolgreich, so dass ich mir bereits überlegt, ob ich zu härteren Mittel greiffen müsste. Irgendwie bekamen wir die Beiden dann doch in eine aufrechte Position, schwirrten herum wie emsige Bienen und machten ihnen Dampf- schliesslich ging unser Bus nach Tarifa in 25 Minuten, wir mussten noch zur Busstation fahren, hatten keine reservierten Plätze und hatten uns eigentlich am Abend zuvor vorgenommen, früh genug dort zu sein, um noch Tickets zu ergattern und zu Frühstücken.

Isla de la Paloma
Tja- wir schafften es tatsächlich auf den Bus und in Anbetracht unserer leeren Mägen kauften wir uns an der Busstation noch etwas Wasser, um wenigstens etwas im Magen zu haben. So verschliefen wir dann auch den grössten Teil der Reise, was die Reisedauer extrem verkürzte. Allerdings habe ich dann auch nicht so viel von der Strecke an der Küste gesehen, wie ich eigentlich gewollt hätte (KLICK führt zur Karte und Reiseroute)

Meine Beste und ich verliebten sofort in das Städchen, obwohl es auf den ersten Blick nicht nach wahnsinnig viel ausieht eine Bushaltestelle, daneben eine Tankstelle und eine unscheinbare Strasse, die uns- wie wir in Erfahrung bringen konnten- direkt zu unserem Hostel führte. So checkten meine Beste und ich ein, während unsere finnische Freundin uns ihr Gepäck mit in unser Zimmer geben wollte und dabei bei dem Rezeptions-Drachen auf harten Wiederstand stiess. Sie musste- mangels finanziellen Mitteln- am Abend wieder nach Hause nach Malaga, worüber wir anderen beiden ehrlich gesagt nicht all zu unglücklich waren, da sie uns einerseits mittlerweilen ziemlich auf die Nerven ging und wir uns andererseits extrem auf die wenigen Tage zu zweit freuten.

So zeigten wir uns grosszügig, drückten ihr die Karte von Tarifa in die Hand und liessen sie unsere Route bestimmen, da die Arme ja dann wieder abreisen musste und wir noch einmal 2,5 Tag mehr hätten. Mehr oder weniger planlos (sie hatte sich nicht wirklich über Tarifa informiert), liefen wir dann also zu Dritt durch Tarifa, wobei sich ein riesen Grinsen nicht mehr von den Gesichtern meiner Besten und mir löschen lies)- wir waren im Paradies!

Playa de los Lances
Tarifa ist der südlichste Ort Spaniens, liegt an der Meerenge von Gibraltar wo der Atlantik und das Mitterlmeer und der Atlantik aufeinandertreffen und an der schmalsten Stelle ist Tarifa nur 14km von Marokko entfernt und man kann Afrika tatsächlich sehen!

Geografisch gesehen ist Tarifa auf der einen Seite ein Mekka für Wind- und Kitesurfer, auf der anderen Seite ein Paradies für Meeresbiologen. Ersterem sei Dank, reihen sich in Tarifa auch jenste Roxy-, Quiksilver-, Protest- und Ripcurlshops nebeneinander (habe ich schon erwähnt, dass wir im Paradies waren..?), was dafür sorgte, dass abwechslungsweise meine Beste mich oder ich sie festhalten musste, um einige Shops nicht zu stürmen und leer zu kaufen. Auch in Tarifa ist der maurische Einfluss unverkennlich- vorallem im Stadtkern mit seinen schmalen Gassen, historischen Kirchen und den Palmen, die hie und da die Dächer überragen.

Tag 9: Tarifa

Leuchtturm von Tarifa
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir Besuch in unserem Zimmer hatten- zwei deutsche Mädels teilten mit uns unser Zimmer, wir verabredeten uns für den Abend und machten uns auf an den Hafen- wir hatten eine Whalewatchingtou gebucht und freuten uns riesig darauf! 

Gemeinsam mit ungefähr 15 anderen Touristen (hauptsächlich Deutsche, Schweizer und Holländer) fuhren wir also mit einem Boot aus dem Hafen von Tarifa raus und näherten uns immer mehr Marokko.  

Landzunge von Marokko und zwei Grindwale
Am Anfang war der Himmel noch bewölkt, brach aber dann mit der Zeit auf und es bot sich uns eine wunderschöne Stimmung. Die Sonnenstrahlen liessen das Wasser glitzern, so dass es blendete und der Himmel verfärbte isch in verschiedenen Tönen. Bereits dieses Schauspiel zog uns in seinen Bann, so dass wir beinahe die ersten Tiere verpassten. Eine Grindwalfamilie näherte sich immer mehr unserem Boot- allerdings schienen die Tiere zu schlafen, so dass man immer nur einen Teil des Rückens und zwischendurch Wasserfontänen sah.


Wenig später allerdings dann eine Familie grosser Tümmler und unser Glück war perfekt. Die beiden Meeressäuger schienen gemeinsam unterwegs zu sein, eine Ausnahme, wie die Führerin uns erklärte. 
Die Tümmler kamen nahe an unser Boot heran, waren neugierig und einige der jüngeren Tiere sogar verspilet. Sie schwammen unter dem Boot hindurch, umkreisten es une ein Tümmer bot uns sogar eine besondere kleine Show mit atemberaubenden Sprüngen. Ich wusste kaum, wo ich hinschauen sollte und strahlte wohl übers ganze Gesicht. 

Später trafen wir uns dann mit den beiden  Deutschen,  genossen den Sonnenuntergang an der Playa de los Lances und machten uns dann auf, um auf einer kleinen Plaza im Zentrum gemeinsam zu Essen. Danach schlenderten wir,auf der Suche nach einer Bar, durch das Zentrum, blieben wieder bei verschiedenen Boutiqen hängen und so verging die Zeit wie im Fluge.

Irgendwann einmal erhielt ich eine SMS von Natalia (aus Jerez), sie seien auf einem Campingplatz in Tarifa und in einerStunde im Zentrum- einmal mehr strahlte ich übers Ganze Gesicht und so kamen wir noch ein letztes Mal zu einer gemeinsamen Nacht in den Bars und Diskotheken von Tarifa.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

I'm useless when I'm happy

Update

Weite