Andalucia - Teil 1

Ferien gehen bekanntlich immer viel zu schnell zu Ende- so war es auch in meinem Fall. Zwei Wochen Malaga mit meiner Besten verflogen wie im Winde und waren sogar noch besser als erwartet. Und das obwohl oder wahrscheinlich gerade aus dem Grund, dass sich die zwei Wochen Malaga eher in zwei Wochen Andalusien verwandelten....

Tag 1 - 3: Feria in Malaga

Meine Beste, die Chicos und Ich
Unser Timing war perfekt, denn wir erlebten  noch die letzten paar Tage der Feria in Malaga- ein unglaubliches Erlebnis. Obwohl ich bereits die Fiestas von San Fermin (Pamplona) und Santa Ana (Tudela) miterlebt hatte, kam ich wie meine Beste nicht aus dem Staunen heraus; es war hier in Malaga so anders als im Norden. Das Fiesta- Gelände befand sich ausserhalb vom Zentrum und bestand aus ungefähr fünf parallelverlaufenden Strassen inklusive Querstrassen. Den Tag hindurch waren über diese Strassen Tücher gespannt, die Schatten spendeten, in der Nacht hingegen zierten Lichterkonstruktionen in allen möglichen Farben die einzelnen Strassen, in der sich eine Bar an die andere reihte.

Beide Nächte verbrachten wir tanzend mit meiner finnischen Freundin, deren Mitbewohner und seinem besten Freund- während uns am zweiten Abend auch noch der Cousin des Mitbewohners begleitet hat. Coktails schlürfen, tanzen und von Bar zu Bar ziehen macht nirgends so viel Spass wie in Spanien- vorallem während der Feria!! Während die Nächte durchgefeiert wurden, wurden wir am Sonntag zu einer Ausfahrt mit der Kutsche eingeladen, was hiess, dass wir nach nur 3h Schlaf ziemlich bald mal wieder aus dem Bett hüpfen mussten- was wir keine Sekunden bereuten!

Paseo de Caballo
Denn während nachts die Strassen vollgestopft mit Menschen waren, so waren es den Tag hindurch die Pferde, die die Strassen regierten. Jeder Malagasse, der ein Pferd, Pony oder Maultier besass hat dieses schön geschmückt, sich selbst in die traditionelle Kleidung gestürzt und sein Tier entweder vor eine Kutsche gespannt oder gesattelt.
So bot sich uns ein unglaubliches Bild, als wir auf der Kutsche sitzend auf dem Feria-Gelände ankamen. Pferde so weit man sehen konnte. Vom kleinen Pony über Maulesel bis zu reinrassigen Andalusiern und Arabern, beritten von stattlichen Männern, die hoch zu Pferde und in der traditionellen Kleidung noch einmal viel imposanter aussahen. Sehen und gesehen werden war das Motto und man hatte den Eindruck, dass bei unserer Generation die Tradition noch genau so wichtig war ,wie bei den älteren Herrschaften. Eine Einladung, den Nachmittag mit einem jungen Mann auf seinem Pferd zu verbringen musste wohl ungefähr einem Promball- Date gleich kommen und so kleideten sich auch die Spanierinnen in ihren wunderschönen schwingenden Gitana- Kleidern, von klein bis gross.
Unser ausgiebiges Nachtleben- wir sind nie vor 7 Uhr Morgens nach Hause gekommen- hatte schliesslich zur Folge, dass wir beinahe einen ganzen Tag nachschlafen mussten, nicht viel mehr taten als am hauseigenen Pool herumzulümmeln und was zu Essen. 

Tag 4: Benalmadena

Am vierten Tag machten wir von Malaga aus einen Ausflug nach Benalmadena, wo wir auf einem Segelschiff vergeblich Ausschau nach Delfinen hielten- trotzdem war es wunderschön, Sangria an Bord inbegriffen!

Unseren Abend verbrachten wir dann vor dem Computer, da der Mitbewohner uns angeboten hatte, uns mit dem Auto bis nach Ubrique, seinem Heimatdorf in Süden Andalusiens, mitzunehmen, von wo aus wir dann eine mehrtägige Reise durch den Süden machen wollten. Unserer Spontaneität sei Dank mussten wir uns also- zumindest während der ersten Tage- mit Couchsurfing zufrienden geben, da wir so glücklicherweise die beiden ersten Nächte bestätigt erhalten hatten.

Tag 5 und 6: Malaga - Ubrique - Jerez de la Frontera

KLICK auf die Karte macht sie grösser!
Ausgehend von Malaga ging es im Auto zuerst einmal bis nach Ubrique- einem malerischen weissen Bergdorf, bestehend aus ungefähr 5 Strassen, von wo aus wir dann den Bus nach Jerez de la Frontera nahmen, das im Landesinnern liegt.

Die Alcazar in Jerez
Dort am Bahnhof warteten wir etwas nervös auf unserern ersten Couchsurfing-Host, der sich als einer der wunderbarsten Menschen herausstellten. Er stellte uns sein Doppelbett zu Verfügung, während er für diese Nacht auf dem Sofa übernachten wollte. Auf die Frage, was sein Programm für den Tag sei meinte er: "Ihr seid mein Programm!". Und so war es dann auch; Abgesehen von einigen Verpflichtungen, denen er nachgehen musste, widmete er seine ganze Zeit uns, stellte uns mit dem Auto ins Zentrum, holte uns  nach unseren ersten Sightseeintour dort auch wieder ab (da sich herausstellte, dass seine Wohnung leider nicht mehr auf der Karte abgebildet war, die wir hatten) und stellte uns bei Tapas in San Lucar seine besten Freunde vor.

Nach dem Essen zogen wir zu sechst weiter in eine Bar, deren Ambiente uns alle bestach, so dass wir bis morgens um vier Uhr dort waren, obwohl unser Gastgeber am nächsten Morgen arbeiten mussten. Ein Drink nach dem anderen, dazu zwei Wasserpfeiffen und ein riesiges Durcheinander, lautes Gelächter und Stimmen, die einander gegenseitig zu übertönen versuchten- spanisches Leben wie ich es liebe und ja so vermisst habe. 

Meine Beste musst mich dann auch immer damit necken, dass ich wieder "die Spanierin raushängen liess", was sie allerdings nur all zu gerne beobachtete. Es war perfekt und ich endlich wieder in Spanien! Das Land hatte mich wieder! 

Zudem waren wir begeistert von Eduardo, unserem Gastgeber, und dessen Freunden, was auf Gegenseitigkeit beruhte, so dass aufbauend auf seinen flammenden Reden, was wir in Jerez und Umgebung alles noch sehen mussten, aus der einen Nacht  plötzlich drei wurden, die wir in seiner Wohnung verbrachten. Zudem lud uns Natalia zum Camping mit ihnen und anderen Freunden ein, was uns zwar unglaublich freute, wir aber ablehnen mussten, da wir für das Wochenende bereits ien Hostel in Tarifa gebucht hatten.

Tag 7: Jerez - Cadiz - Jerez

Playa de la Caleta bei Ebbe
Tagesausflug nach Cadiz: Shopping, Shightseeing und Strand (inklusive deftiger Sonnenbrand). Cadiz ist ein kleines Städtchen, das wie eine Faust, die vom Atlantik umbrandet wird. Eine kilometerlange Landzunge und Strandpromenade, enge Gassen, eine wunderschöne Kathedrale und verglaste Balkone machen den Charme der Stadt aus- das Faszinierendste an der Stadt für mich war allerdings der arabische Einfluss, der vielerorts bereits erkennbar war- es kam uns alles ein wenig arabisch vor. 



Kathedrale von Cadiz



Am  Abend gingen wir dann in Jerez noch einmal mit unseren spanischen Freunden aus, tranken den mittlerweilen geliebten "Legendario con Cola" und genossen den letzten gemeinsamen Abend beziehungsweise die letzte gemeinsame Nacht. 


Sie kamen dann noch mit uns mit zu Eduardo, wo wir die Nacht kartenspielend in die Länge zogen und obwohl immer wieder jemand meinte, es sei wohl an der Zeit zu gehen, wollte sich niemand so richtig aufraffen. 

Als dann doch der Abschied näher rückte, erklärte Natalia, sie sei auf der Suche nach einem Campingplatz in Tarifa, so dass wir uns möglicherweise in zwei Tagen doch bereits wieder sehen würden- etwasdas den Abschied gleich wieder ein wenig erträglicher machte!




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