Bei dir bin ich Zuhause

Gelächter im Hintergrund. Musik. Fröhliche Stimmen, die bis zu uns an den See dringen. Du und Ich. Wir sitzen auf dem Bootssteg, fernab vom Rest unserer lauten Familie, die die Gelgenheit nutzt um liebevoll den neusten Familienklatsch auszutauschen. 

Du und Ich. Fernab von allen anderen. Für uns alleine. Endlich einmal wieder. Es war deine Idee. Du hast mich angelacht, mich an der Hand genommen und hinter dir her gezogen. Ich habe gelacht, bin hinter dir her gerannt. Das Gras kitzelte an meinen Füssen. Du hast mich in die Richtung des Sees gezogen. Richtung Bootssteg. Ich habe dich gefragt, was du willst. Du hast gelacht und bist schneller gerannt, das Gras unter deinen Füssen. 

Die Holzplanken waren erstaunlich warm. Du hast mich angeschaut, gelächelt und dich hingekniet. Direkt an den Rand. Du hast dich nach vorne gebeugt und mit der Hand die Wasseroberfläche berührt. Kleine Ringe haben sich gebildet, die immer grösser wurden bis sie langsam ganz verschwanden. Du hast zu mir  aufgeschaut. 

"Ist es kalt?", habe ich dich gefragt. Als Antwort hast du  nur deine Hand tiefer ins Wasser gestreckt, eine abrupte Bewegung gemacht und mich angespritzt. Ich habe einen Satz zurück gemacht. Der Bootssteg kam ins Wanken. Du hast gelacht. Ich habe gelacht. Du bist aufgestanden, hast dir die Hosenbeine hochgekrempelt, bist abgessen und hast langsam deine Beine ins Wasser gleiten lassen. Ein kurzer Blick zu mir, ein Lächeln. Ich hab mich neben dich gesetzt. Die Arme auf den Rand abgestützt und den Oberkörper nach vorne gebeugt habe ich wie ein Kind meine Füsse im Wasser bewegt, so dass diesmal du nass wurdest. Wir haben gelacht. Lachten im Einklang. Du hast deinen Arm um mich gelegt, dich zu mir vorgebeugt, als wolltest du etwas sagen und dann hast du mir einen Stoss gegeben, als wolltest du mich ins Wasser werfen. Ich stiess einen Schrei aus, doch du hast mich festgehalten. Ich spielte die Empörte und schlug dich. Du hast nur noch mehr gelacht. Du hast mich nicht losgelassen und hast mich festgehalten. 

Und so verweilten wir. Den Kopf an deiner Brust fühlte ich deinen Herzschlag. Die wärmenden Sonnenstrahlen auf deiner Brust. Den Duft von Sommer in deinem Haar und das Lächeln in deinen Augen. Ich war frei. Ich war Zuhause. Du und Ich. Ich und Du. Fernab von Allem.

Kommentare

  1. http://www.youtube.com/watch?v=km6varATakk&feature=related

    deine Texte sind zum Liebhaben <3

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  2. Wirklich? Das wundert mich, hier kennt ihn jeder. Eigentlich höre ich ihn ziemlich selten, aber ja, ich finde es passt so sehr zu deinem wundervollen Text ;)
    Dankeschön. Ja, ich habe Kunst als P1 und habe auch vor später irgendwas mit kunst zu machen. Design, Architektur, Gestaltung. Was genau weiß ich noch nicht. Und du vielleicht etwas literarisches? ;)

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  3. Mir gefallen deine Zeichnungen, mir gefallen deine Texte. Du bist sehr talentiert. Es ist egal wie gut die anderen auch sein mögen, wer an sich selbst glaubt hat schon gewonnen.
    Primarlehrerin.. was genau ist damit gemeint?

    Ich habe deinen Blog vorgestellt (auch wenn ich.. ähm, so gut wie keine Leser habe :D). Ich hoffe du bist damit einverstanden?

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  4. Gern geschehen ;)
    Ja, Lehramt ist richtig (glaube ich :D). Und welche Fächer wirst du dann unterrichten?

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  5. Whoa. Deine Texte hauen mich um oO

    Btw. hab ich dir einen Blogaward verliehen. Würd mich freuen, wenn du ihn annehmen würdest.
    Zum Post: http://captain-cow.blogspot.com/2011/06/award.html

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