Leben- zweiter Teil


Vorsichtig setzte er sich im Bett auf, darauf bedacht, keine schnellen Bewegungen zu machen und zu verhindern, dass die fremde Schönheit neben ihm aufwachte. Er stand auf und begann, seine Kleider zusammen zu suchen. Eine Socke konnte er nicht finden, seinem Hemd begegnete er im Wohnzimmer, ebenso seiner Hose. Auf dem Salontisch stand eine Flasche Rotwein, ein Glas halb voll daneben, das andere lag umgekippt auf dem weissen und flauschigen Teppich. Als er mit seinen nackten Füssen auf den Teppich trat, sank er leicht ein, fühlte das warme und flauschige Gefühl an seiner Sohle. Er erinnerte sich an dieses Gefühl. Hier hatten sie sich geliebt, direkt auf dem Boden, ohne zu bemerken, dass sie dabei ein Weinglas umgekippt haben und der Inhalt sich über den teuren Teppich ergoss. Es sah aus wie Blut. Gefährlich und bedrohlich setze der rote Fleck einen starken Kontrast zu dem unschuldigen Weiss des Teppichs. Wer kauft sich schon einen weissen Teppich, wunderte er sich als er langsam in die Knie ging und mit der linken Hand über den Teppich strich. Der Fleck war noch feucht, lange konnte er also nicht geschlafen haben. Er stand auf und ging in die Küche, zog sich dabei das Hemd über den Kopf, das nach Alkohol und Rauch stank und strich sich durchs Haar.

Er öffnete einige Schranktüren, bis er einen Salzstreuer gefunden hatte und damit zurück ins Wohnzimmer ging und grosszügig Salz auf den Flecken streute. Das hatte seine Mutter immer gemacht, wenn sein Vater einmal mehr die Kontrolle verloren und seinen Wein über den Tisch vergossen hatte. In seinen Gedanken verloren bemerkte er zuerst gar nicht, dass bereits ein kleiner Salzhügel auf dem Teppich lag und zuckte zusammen. Er schüttelte seinen Kopf, um seine Gedanken zu vertreiben.

Er stand auf, zog sich die Hose an und suchte seinen Geldbeutel. Er warf einen Blick hinein und erkannte, dass er gestern Nacht wohl nicht nur Cola getrunken hatte. War er nicht eben erst auf der Bank gewesen und hatte Geld abgehoben? Er nahm den letzten Zwanziger heraus und legte ihn auf den Tisch. Gerade als er zur Tür gehen wollte, ging ihm durch den Kopf, dass dies ein falsches Bild vermitteln könnte. Er ging zurück in die Küche, suchte einen Zettel und einen Kugelschreiber und ging damit wieder ins Wohnzimmer. Er kritzelte kurz etwas auf den Zettel und warf ihn neben den Geldschein. „Für die Reinigung des Teppichs“. Dann suchte er noch seine letzten Dinge zusammen, öffnete leise die Tür und zog sie hinter sich ins Schloss.

Kommentare

  1. Danke für deine lieben Worte im vorherigen post!
    <3
    & für deinen kommi: JA, wir sind uns wohl ziemlich ähnlich.:D
    & ich mag deinen Blog nicht, ich liebe deinen Blog :P & ich finde du hast viel mehr Leser verdient. Überhaupt mag ich dich iwi als Mensch...obwohl ich dich eig. überhaupt nicht kenne. Aber du bist mir eben sehr sympathisch! (:
    Die Story finde ich toll & freue mich auf weitere Fortsetzungen! (: Er hätte auch seine Telefonnummer hinterlassen sollen...:D

    <33
    ach & gute Besserung!!!:*
    Liebste Grüße
    A.

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  2. Wanna read more, more and more...!

    Ich sollte mich ja langsam daran gewöhnt haben- aber ich staune immer wieder, wie talentiert du bist!

    Lieblingsautor/in: DU
    Lieblingsbuch: Dinge die meine Welt bewegen

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