Christmas- Countdown

Eine Freundin hat mich auf diese Challenge (weiss nicht, woher sie das Bild hat) aufmerksam gemacht und da ich für die Weihnachtszeit noch nichts spezielles für meinen Blog hatte, ignoriere ich Day 1 und 2 und ersetzte 4 durch 1 (da ich kein Rentier kenne). Ich werde mir auch grosse Mühe geben, jeden Tag zu posten und falls sonst noch jemand mitmachen möchte, dürft ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen und mitmachen!

Day 4: Is Christmas your favourites holiday?
Ich LIEBE Weihnachten und warte bereits schon am 27.12 auf das nächste Weihnachtsfest- allerdings nur bei der Familie väterlicherseits. Bei ihnen ist es wirklich das Fest der Liebe, während Weihnachten mit der Familie mütterlicherseits ein lächerliches Laienschauspiel ist, bei dem jeder für den anderen Interessen und ansatzweise Liebe heuchelt.

Bei den Eltern meines Vaters ist das ganze Fest sehr traditionell und verläuft eigentlich jedes Jahr genau gleich. Mehr oder weniger pünktlich trudeln alle Familienmitglieder, die in der ganzen Schweiz verteilt leben, ungefähr um 18: 00 Uhr bei meinen Grosseltern ein, wobei jedes Jahr vorprogrammiert ist, wer zu spät kommt und wer nicht.

Herzliche Umarmungen, Küsse und spielerische Neckereien später verziehen sich alle Geschöpfe des männlichen Geschlechts - egal welchen Alters sie sind- ins "Raucherzimmer" meines Grossvaters, währen wir Frauen meiner Grossmutter zur Hand gehen, letzte Dinge herrichten und über alle Neuigkeiten der Familie austauschen.

Zur Vorspeise gibt es diverse verschiedene Salate; vom normalen gemischten Salat über Kartoffelsalat und Maissalat bis zu russischem Salat. Traditionsgemäss gibt es einen Kinder- und einen Erwachsenentisch, wobei die jüngste am Kindertisch mittlerweilen auch 15 und die älteste 30 Jahre alt ist.

Danach gibt es Bündner Gerstensuppe (meine Grossmutter macht die beste auf der ganzen weiten Welt!!), Brötchen und verschiedene Fleischstücke und Saucen. Nicht zu vergessen der Wein, der ist nämlich ungemein wichtig bei den Roth' schen Familienfeiern. Beim Essen geht es dann zu und her wie bei einer südländischen Familie. Um die zwanzig Personen sitzen dicht gedrängt an zwei Tischen. Laut und wild durcheinander wird geredet und das in mindestens vier bis sechs verschiedenen Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Griechisch, Spanisch und zT Englisch). Lautes Gelächter. Stimmengewirr. Gedämpftes Licht. Vertrautheit. Harmonie. Familie. Liebe.

Nach dem Essen verziehen sich die Herren wieder ins Raucherzimmer, die Frauen der Familie widmen sich dem Abräumen und Abwischen der Tische. Doch dann müssen auch meine Cousinen und ich nach unten, da keine der Traditionen gebrochen werden darf- wobei Elena und ich beinahe am Meisten an diesen Traditionen hängen. Obwohl wir genau wissen, dass unsere Tanten ob jetzt die Kerzen auf dem Christbaum anzünden, warten alle brav darauf, bis ein Glöckchen klingelt (das Christkind war da) und wir hinauf gehen dürfen.

Mein Grossvater hat ein unglaublich gutes Händchen dafür, jedes Jahr einen imposanten Baum auszuwählen, dessen Spitze jedesmal bis an die Decke reicht. Ich habe jeweils die Ehre, zwei Tage vor der Weihnachtsfeier den Baum mit dem altmodischen Baumschmuck meiner Grosseltern zu behängen, der dann im Kerzenschein einfach entzückend aussieht.


Wir setzten uns rund um den Baum, die Erwachsenen auf den Stühlen, wir zu ihren Füssen auf dem Teppich, sitzen eng bei einander, zum Teil legt jemand seinen Kopf auf die Knie eines anderen, Rücken werden gekrault und es herrsch einen Moment lang eine bedächtige Stille. Bis meine Grossmutter ein erste Weihnachtslied anstimmt. Zwei- dreistimmig wird gesungen- je nach Lied. Wunderschöne, alte Weihnachtslieder, aber auch neuere.

Dann liest mein Grossvater die Weihnachtsgeschichte aus einem der Evangelien vor und teilt mit uns einige Gedanken über Weihnachten, Liebe und Familie. Dies ist ein Auszug aus einer solchen "Rede", die er auf einem Linolschnitt meiner Grossmutter aufgebaut hatte.

"Weihnachten, das Wunder aller Wunder. Wunder heisst auf griechisch Myserion, das Geheimnis. Das Geheimnis der Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott lässt uns in sein Innerstes schauen.

"Aus des Vaters Herz geboren, Gottes Sohn ist worden Kind"

Licht fällt durch das Fenster. Gott ist das Licht der Welt und auch Jesus darf sich LIcht der WElt nennen. Licht, Wärme, Herzlichkeit für alle. Für alle, die im Dunkeln sind.
Maria mit dem Kind auf den Armen; Die Liebe Gottes ist zum Anfassen, zum Herzen und Pflegen und- vorallem- zum Weitergeben. Wir Menschen dürfen Licht, Liebe und Wärme hinaustragen. Dann fängt manches zu blühen an, wie diese wunderschöne Rose."

Die wunderschöne und uralte Bibel meines Grossvaters

Und dann beginnt das Geschenke verteilen, indem das jüngste anwesende Familienmitglied den Grosseltern sein Geschenk übergibt und nach diesem Moment, geht wieder alles so wild durcheinander, wie normalerweise auch. Irgendwann einmal gibts dann noch Wein und Käse, Kaffe und Weihnachtsplätzchen und der ganze Abend zieht sich bis in den Morgen hinein.

Also definitiv. JA; Weihnachten ist mein Lieblingsfeiertag!

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