Tears in Heaven



Ich habe mir so lange überlegt, ob ich wirklich dort hin gehen will. Ich wusste, dass es mich an ihn erinnern würde, wusste, dass es weh tun würde. Ich habe mich dann selbst überredet. Es sei an der Zeit, mich wieder Dingen auszusetzten, die mich an ihn erinnern könnten. Es sei an der Zeit, nicht mehr ängstlich zu sein und Dinge zu meiden, die ich früher mit ihm gemacht habe. Es sei an der Zeit, zu leben.

Ich ging hin. Sah den Film und bereits nach wenigen Bildern um schloss eine kalte, eisige Hand mein Herz, drückte es zusammen, drohte, es zu zerquetschen. Es waren eindrückliche Bilder, Szenen, die so direkt eigentlich gar nichts mit ihm zu tun hatte- und doch erinnerte mich immer mehr an ihn. Ein Bild, ein Satz, ein Berg, der Basejumper, der ins Leere sprang, der Gleitschirm... Ich sah Szenen, die ihn unglaublich fasziniert und Aktionen, die ihn herausgefordert hätten, Dinge, die er kritisch betrachtet hätte. Doch vorallem glaubte ich, das leuchten seiner Augen zu sehen. Freude. Faszination. Sein inneres Freuen. Die Leidenschaft.

Ich wollte weinen und konnte nicht. Die eisige Hand liess es nicht zu, liess die Tränen nicht raus.

Ich sah sein Gesicht, seine schokoladenbraunen Augen, die Fältchen die sich in seine Wange gruben, wenn er lächelte. Hörte seine Stimme. Sein Lachen. Konnte seine Begeisterung und seine Liebe zum Leben fühlen. Fühlte sein schwarzes Wuschelhaar, das ich so liebte.

Der Film auf der Leinwand ist zu Ende und ich bin wieder Zuhause. Doch in mir in läuft ein Film weiter. Ein "Film" all unserer Erlebnisse, ein Film über ihn. Ein Film über ihn und mich. Zugleich schön und unendlich bedrückend. Den Film kann ich nicht mehr ausschalten und ebensowenig lässt die eisige Hand mein Herz los. Umklammert es immer noch, wirft mich zurück in Stimmungen, die ich so nicht mehr erleben wollte.

Kommentare

  1. Du durchlebst eine wirklich schlimme Zeit. Und ich kann nicht mehr sagen, außer, dass es mir leid tut und ich dir SEHR VIEL Kraft wünsche, dass du nicht mehr so tief fällst, wenn gewisse Dinge dich an ihn erinnern. Sondern, dass du irgendwann lächeln kannst, wenn du damit konfrontiert wirst. Das ist leicht gesagt, ich weiß. Aber ich hoffe für dich.

    Liebe Grüße an dich
    Schmetterling.

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  2. Ich weiss genau wovon du sprichst und auch, wenn du dich jetzt von der Welt der Brünetten abgewandt hast, bin ich immer für dich da. Wir gehen durch den selben Schmerz und stehen das gemeinsam durch!
    Ich liebe dich, so wie auch Er dich geliebt hat!

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