Ellenlanger Urlaubspost

Achtung! An alle Lesemuffel und solche die nicht all zu viel Zeit haben. Finger weg von diesem Post ;)

@Schmetterling: Da hast du dir was eingebrockt ;) Viel Spass beim Lesen!

Für alle andern:

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Mit vollgeladenem Auto fuhren wir morgens um halb vier los Richtung Frankreich- Meine Beste als Fahrerin, ich als Beifahrerin, Unterhalterin und Cola- Flasche- Halterin, B. als DJ
und F. und S. jeweils als was auch immer sie gerade wollten. Die Reise verlief unerwartet problemlos und abgesehen von (wenigen) Pinkel- und Zigarettenpausen gab es nur einen Halt um zu frühstücken. Dank F., der sich als herrvorragender Kartenleser herausstellte waren wir auch ohne geplante Route super unterwegs und variierten spontan immer wieder zwischen der Autobahn und der Route Napoleon. Kurz vor den Ferien habe ich einen Roman gelesen, über ein Gruppe, die spontan einen Roadtrip nach Frankreich über die Route Napoleon macht- und danach wollte ich diese Route unbedingt einmal fahren. Ich hätte nur nicht gedacht, dass das schon so bald sein würde und dass die Route noch schöner ist, als sie beschrieben wurde (das Buch kann ich übrigens sehr empfehlen).


Ziemlich problemlos fanden wir dann nach ungefähr 9h Fahrt auch den Campingplatz und es dauerte nicht lange, da sahen wir das Schild: KEINE FREIEN PLÄTZE. Nach einer kurzen Frustzigarette, kurzer Beratung währendem wie warten mussten, dass das Büro öffnete, gingen Anna und ich getreu dem Motto: "Nur wer aufgibt hat schon verloren" doch noch ins Büro. Auf wundersame Weise ergatterten wir uns den allerletzten (und dazu noch beinahe grössten) Campingplatz (neben einem spanischen Päärchen aus San Sebastian), stellten die Zelte auf und ab gings an den Strand (der vie l zu weit weg war). Die Jungs suchten sich beim ersten Bier (es sollten noch viiiiele folgen in dieser Woche) bereits die erste Wand zum klettern aus und waren überglücklich, während meine Beste und ich einfach Sonne, Strand und Meer genossen.


Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern, ob unser berüchtigter Melonen- Tag am Montag oder Dienstag war (meine Beste weiss es übrigens auch nicht mehr so genau). Auf alle Fällen kamen die Jungs gegen Mittag mit einer riesigen Wassermelone und vielen Flaschen Alkohol bewaffnet zurück. Den Kopf ihr ab, ausgehöhlt und mit Alkohol aufgefüllt- fertig war unsere improviserte Bowle, die wir in der prallen Sonne immer wieder auffüllten. Weitere Kommentare dazu erspare ich mir- nur soviel sei noch gesagt: als wir nachmittags um vier am Strand ankamen, war keiner mehr so richtig nüchtern.


Als wir dann gegen Abend wieder zurück kamen und unsere neuen Zeltnachbaren zu begutachten konnten wir es kaum glauben. Auf einem Campingplatz, auf den es hauptsächlich nur so von Franzosen wimmelt, machen sich tatsächlich 3 Schweizer neben uns breit. Unsere Jungs waren begeistert, was sich hingegen bei Anna und mir in Grenzen hielt.

Am Tag darauf fanden wir dann La Plage Bestouan, einen kleinen Strand, von dem aus man auf Felsplatten gelangte und eine wunderbare Aussicht hatte, wo wir uns sofort niederliessen. Es gab dort auch wunderschöne Klippen und Felsen, an denen sich die Jungs austoben konnten, und tolle Klippen zum Klippenspringen, die mich unglaublich begeisterten ;)


Und so verstrichen die Tage...: Strand, Sonne, Alkohol, Camembert, Wein, tolle Gespräche mit meiner Besten, Witze und Herumalbern mit den Jungs, Shopping...



Für den letzten Tag hatten wir uns dann was Besonderes aufgespart. Wir haben uns ein Motorboot(ohne Prüfung) gemietet, mit dem wir die Calanques besichtigen, dort baden und klettern wollten. Nachdem wir all unsere Geld zusammengekratzt hatten, erklärte uns ein Junge, wie mit dem Motorboot umzugehen sei. F. und Ich sassen daneben und versuchten angestrengt, seinem Schwall auf Französisch zu folgen. Als es dann darum ging, das Boot aus dem Hafen hinaus zu manövrieren, fragte ich F., ob er fahren wolle. "Spinnst du?! Ich habe KEIN einziges Wort verstanden!". Also durfte ich ran, wobei ich unglaublich froh war, um die wenigen Erfahrungen, die ich tatsächlich bereits hatte im Umgang mit Motorbooten. Also lenkte ich unsere Nussschale mit Aussenbordmotor aus dem Hafen aufs offene Meer hinaus (wie schnell darf man in Frankreich im Hafen bzw. Küstennähe fahren? Darüber hat uns natürlich niemand aufgeklärt, und mir kam es zu spät in den Sinn, als dass ich noch danach fragen konnte.).


Das Motorboot war jeden seiner Euros wert (und es waren viele Euros). Wir steuerten eine Bcuht nach der anderen an und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus!


Sobald wir in der ersten bcuht waren, sprangen die Jungs ins Wasser und begannen zu klettern, während Anna und ich es uns im Boot gemütlich machten. Ab und zu fuhr ich wieder etwas näher, wenn ich einen der Jungs aufladen musste, und als wir komplett waren gings weiter.


In der zweiten Bucht warfen wir den Anker raus und alle von Bord. Klettern, Sonne tanken, schnorcheln- es war wunderschön. Bis ich irgendwann einmal bemerkte, dass einige Leute in Richtung unseres Bootes starrte und ich erkannte, das unser Boot sich nicht mehr dort befand, wo wir vor Anker gegangen waren sondern abgetrieben war, sprangen die Jungs bereits ins Wasser und "retteten" unser Boot.


Nachdem die Jungs sich zu langweilen begannen da sie sich an allen Wänden ausgetobt hatten, fuhren wir weiter zur letzten Bucht. Doch sobald wir das offene Meer wieder erreicht hatten, wurden wir von ziemlich hohen Wellen überrascht. Am Anfang fanden wir es noch ziemlich lkustig und abenteuerlich, bis wir merkten, dass unser motor beinahe nicht mehr gegen die Wellen ankam. F. sass zuvorderts und wurde plötzlich ganz still, was nicht nur an den Wassermengen lag, die ihm vom Bug her ins Gesicht peitschten.

Irgendwie schafften wir es dann doch zurück in eine Bucht, wo die Jungs noch ein letztes Mal klettern wollten. Anna und ich blieben im Boot, stellten den Motor ab und liessen uns von der Stömung treiben- die stärker als erwartet war. Alle paar Minuten musste ich den Motor wieder starten, damit wir nicht an den Felsen zerschellt wurden und wieder weiter aufs Meer hinaus fahren. Bis der Motor nicht mehr ansprang und die Klippen immer näher kamen. Anna verscuhte mir zu helfen, wir zogen zu zweit, änderten alle "Einstellungen", versuchten es erneut und kringelten uns vor Lachen. Er sprang einfach nicht mehr an, solange bis wir unsere Jungs schon beinahe nicht mehr sahen, so weit trieb es uns weg. Dafür sahen uns nun einige badefreudige Menschen auf den Klippen, die uns amüsiert beobachteten. Wir lachten noch mehr, es war ja soooo peinlich. Kurz sahen wir dann den Kopf von S., der glücklicherweise die Situation sofort verstand, über die Klippen in unsere Richtung rannte und mit einem Kopfsprung in Baywatch- Manier ins Wassersprang- es fehlten nur noch die Boje und rote Badehose. Und natürlich rettete er uns und wir wären am liebsten im Boden-öhm, Meer- versunken.


Viel zu schnell rückte dann auch der Tag der Abreise näher und genau in dem Moment, als wir beginnen wollten, die Zelte zusammenzubrechen begann es natürlich zu regnen. Alles war triefend nass, von den Zelten, über Proviant und Koffer einfach alles. Ein gutes hatte es allerdings: Wir waren unglaublich schnell mit zusammenpacken und sassen bald alle im trockenen Auto- wenn auch mit nassen Kleidern. Anna und Ich liessen uns von den Jungs überreden, erst unterwegs bei einer Raststätte zu frühstücken, bzw. dort Frühstück zu kaufen, so dass wir sofort los fuhren. Was ein Fehler war...

Kaum auf der Autobahn der erste Stau. Der löste sich aber glücklicherweise realtiv schnell auf und wir atmeten auf. Zu früh. Wenige Kilometer weiter vor der ersten Zahlungsstelle stockte der Verkehr wieder und kam dann zum Stillstand. Kurz darauf bemerkte ich: "Anna, irgendetwas stinkt ganz schrecklich...". Daraufhin stellte sie den Motor ganz ab. Nachdem wir immer wieder etwas nachrücken konnte, meinte F. lachend (und als Antwort auf ein quietschendes Geräusch: "Na, dem da drüben geht es wohl auch nicht mehr so gut..". "F. das sind WIR!!", meinte ich, meinerseits als Anwort auf den Rauch der unter der Kühlerhaube hervorqualmte. Riesige, fette, stinkende und vorallem qualmende Scheisse. S. Stieg aus um die Kühlerhaube zu öffnen, sah auf den ersten Blick aber nichts. Kurz darauf stellte Anna fest, dass sie die Kupplung nicht mehr drücken konnte und wenige Minuten später machte der ganze Wagen keinen Wank mehr.
Anruf bei der Versicherung, Anruf bei der Polizei, weitergeleitet zum Pannendienst (und das alles auf Französisch (wer weiss schon, was "Kupplung" auf französisch heisst...?!).

Nach guten zwei Stunden war da immer noch kein Pannefahrzeug, der Geduldsfaden riss, die Blase drückte (bei Anna und mir) und der Magen knurrte. So machten wir Mädels uns auf, schlängelten uns durch die immer noch stehenden Autos bis nach vorne zur Zahlungsstelle, erkundigten uns nach der nächsten Toilette und ob nicht etwa ein Pannenfahrzeug gekommen sei. Wir wurden dann ins Büro geschickt. Nach einem Zwischenstopp auf der Toilette liefen wir über den Parkplatz und Anna begann mit ihrem unglaublichen Charme die dort rastenden Leute zu bezirzen. Wir seien ja sooo arm, hätten eine Panne gehabt und seit der letzten Nacht nichts mehr gegessen. Und tatsächlich- ein älterer Franzose bestrich uns Brote mit Butter und belegte sie mit Schinken. Anna sei Dank und hoch lebe ihr Charme.

Im Büro erfuhren wir dann, dass der Pannendienst im Normalfall NIE komme, wenn man ihn über die Polizei informiere (what the heck...?) und ein leicht amüsierter Angestellter bestellte und ein neues Pannenfahrzeug- das dann tatsächlich nach etwa einer weiteren halben Stunde auch ankam. Leider hatte es darin nicht genügend Platz, so dass zwei der Jungs sich gemeinsam mit dem Pannan- Mensch in die Führerkabine drängten, Anna, S. und ich allerdings im Auto bleiben durften- und das AUF dem Pannenfahrzeug. Ist noch interessant aus dieser Perspektive.

Wir landeten dann irgendwo in der Pampa bei einer Garage, wo das echte Drama dann erst so richtig losging. Offiziell waren wir nicht versichert, da Anna's Versicherungsberater (eigentlich um uns zu helfen) irgend ein krummes Ding gedreht hatte. So schlugen Anna und ich uns eine halbe Ewigkeit lang mit Versicherungsangelegenheiten rum, telefonierten mal mit diesen dann mit jenen- wiederum alles auf Französisch und zwar Dinge, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie auf DEUTSCH regeln könnte. Es war ein absolutes Chaos, aus dem wir nur mithilfe einer äusserst liebenswürdigen Französin (die Anna und mich ins Herz geschlossen und unendliches Mitleid mit uns hatte), deren Kaffee und einem zerknirschten und verängstigten Versicherungsbeamten einen Ausweg fanden. Und natürlich nicht zu vergessen: Dank Anna's und meinen Französischkenntnissen... haha...

Am Ende fuhren wir mit einem gutmütigen Taxifahrer bis nach Aux en Provence wo wir wieder einmal mit mehr Glück als Verstand noch Tickets für den letzten TGV nach Genf erwischten und endlich aufatmen konnten. Gepäck hatten wir nur das nötigste dabei, der Rest vergammelt nun in Aix en Provence- die Versicherung übernimmt (ausser der Reparatur) übrigens alle Kösten.

Also, wie ihr seht hatten wir einfach UNVERGESSLICHE FERIEN!

Kommentare

  1. Ou man =D Das waren ja richtige Abenteuer =D Kurzen Moment hatte ich richtig schiss, als ihr das Boot nicht mehr angekriegt habt und die strömung so stark war OMG ich musste da sofort an den film 'open water' denken >.> Zum Glück ist nichts passiert. Und dann auch noch die Panne mit dem Auto :O Ihr hattet echt Pech =D Aber dafür habt ihr nun etwas, was ihr erzählen könnt. Die Bilder sind natürlich traumhaft, die Klippen, woa, so wunderschön.
    Freut mich, dass ihr euch so amüsiert habt (=
    & was steht sonst bei dir an? Hast du im Moment Ferien?
    Liebe Grüße<3
    A.

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  2. die bilder sind echt alle total schön, nur eine frage: wieso hast du den pseudo-vintage effekt draufgetan + den polaroid rahmen? oder sind das gar richtige polaroids? :S
    wenn ja: ich nehme alles zurück
    wenn nein: WIESO HAST DU DAS GETAN :'(
    soooo schöne bilder.. *vom urlaub träum*

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  3. ..... das ist weil polaroid pleite gegangen ist so teuer :(

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  4. Ich bin ja froh, war ich da nicht dabei... Ich hätte wohl ne Krise gehabt... ;)

    Bonne Nuit ma Chère et à bientot!
    Bix

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