Sterngucker

Die Zeit hier ist ja schon immer an mir vorbeigerast und die Tage, Wochen und schliesslich Monate vergingen wie im Fluge... Doch jetzt bin ich wirklich ueberfordert...

Die Vor- und Nachmittage schleichen nur so dahin, die Kids stellen mich immer wieder auf die Probe und ich finde alles eher ziemlich schwierig.. Habe keine Ideen mehr um sie zu beschaeftigen, da sie nach 15minuten sowieso alles langweilt,....
Ich warte immer sehnsuechtigst darauf, dass das Garagentor zu hoeren und langsam das Familienauto reinfaehrt, ich die Girls an Roberto ueber geben kann und eine SMS von meinen Freunden kommt.

Mittlerweilen bin ich die letzte "internationale" die noch uebriggeblieben ist in der Quadrilla und meine Spanier geben sich die groesste Muehe, meine letzten Tage hier so abwechslungsreich und schoen wie moeglich zu gestalten... Wir treffen uns taeglich auf einen Drink auf der Plaza, im Huerto (Summerresidenz) von Maria, Spaziergaenge oder kleinere und groessere Ausfluege mehr oder weniger in der Umgebung... Letzte Woche fragten sie mich...:

"Was von Tudela und Umgebung hast du noch nicht gesehen?"

"hm, "el Bocal", "Ablitas",... die kleinen Doerfer halt"

und am naechsten tag standen sie um Punkt 6 Uhr (um diese Zeit oeffnet sich normalerweise das Garagentor) mit Auto und Pick-nick-Korb vor meiner Haustuere und zeigten mir all die kleinen Doerfer in der Umgebung...

Am Mittwoch fuhren wir wieder einmal raus zum Huerto von Marias Familie (ein Huerto ist uebersetzt ein "Garten", beinhaltet aber noch einiges mehr.. in diesem Falle Swimmingpool, Tennis- und Basketball Platz, einen kleinen Park, Garten mit Fruechten und Gemuese und natuerlich ein voll ausgestattetes Haus) um die "Lágrimas de San Lorenzo", das ist ein Meteorenstrom der alljaerllich im August auftaucht und bei dem viele Sternschnupen zu sehen sind. Wir haben 2 Stunden lang Tennis gespielt (team Federer gegen Team Nadal), gebadet und den Nachmittag genossen, dann gabs ein Barbecue und mehr Swimmingpool und etwa um Mitternacht haben wir uns alle in einem Kreis auf den noch warmen Boden gelegt, in den Himmel geschaut, nach Sternschnuppen Ausschau gehalten und getratscht... Nach den ersten "oh's" und "ah's" begann irgendwer die Diskussion, ob es was ringt, sich was zu wuenschen ("Claro que sii") und ob schon mal jemandes Wunsch in Erfuellung gegangen seien(ja, ich kann bei solchen Diskussionen durchaus mitmischen). Weiter ging es dann mit der Frage, ob ein Wunsch wohl kraftvoller werde, wenn viele Menschen sich das Selbe wuenschen und auch hier waren noch beinahe alle der gleichen Meinung...
"Dann wuenschen wir uns bei der naechsten Sternschnuppe alle, dass Anina nicht geht.."
Ich hatte Traenen in den Augen, Sergio, der zu meiner einen Seite lag griff nach meiner hand und Ainara, ebenfalls mit Traenen in den Augen und zu meiner anderen Seite rueckte noch naeher zu mir und kuschelte sich an meine Schulter. Danach hielt eine andaechtige Stille Einzug und jeder hing seinen Gedanken nach.
Ich durchlebte mit meinen gefuehlen wieder einmal mehr eine Berg- und Talfahrt, genoss es unendlich mit meinen Freunden diesen schoenen Moment zu teilen und war so dankbar, ein jeden von ihnen kennengelernt zu haben. Und im naechsten Moment schossen mir die Traenen in die Augen, bei dem Gedanken daran, dass ich sie schon viel zu bald verlassen werden muss. Ich war dankbar, dass es so dunkel war...

Einige Zeit spaeter fragte Maria in die Stille:
"Wann genau faherst du?"

"in der Nacht vom 26. auf den 27."
Dann hoerte ich, wie jemand bruesk aufstand, Isa stand ueber uns und schrie:
"JODER! no podeis dejar de hablar sobre eso y solo intentar de disfrutar el tiempo que nos queda con ella?!"
((irgendoeppis sterkers aus SCHEISSE!)cheut dir nid endlech mau ufhoere da druber z rede u eifach di gmeinsami zyt no gniesse wonis blibt?!?)
und dann lief sie davon. Nach einigen verduzten Blicken, Schulterzucken und einer kurzen aber heftigen Diskussion darueber, wer zu ihr gehen sollte, gewann ich und lief ihr nach. Ich fand sie dann weinend in der Haengematte im park hinter dem Haus, setzte mich hinter sie und umarmte sie. So sassen wir eine Weile und dann meinte sie:

"ich weiss, es ist voellig unfair es zu sagen, aber ich will nicht dass du gehst...!"

..und wir weinten beide...


Oder ein anderes Mal meinte jemand:

"Ich will nicht dass du gehst, chiquitina"

"..und ich will nicht gehen.."

"Dann bleib hier!!!"

"wenn's so einfach waere..."

und dann haben sie mir einen Stapel mit Job- anzeigen auf den Tisch gelegt und angefangen Plaene auszuhecken von wann bis wann ich in wessen Haus wohnen koennte...


Ich hatte ja schon erwartet, dass es eventuell schwierig werden koennte, isch nach einem halben Jahr Spanien zu verabschieden.. aber igrgendwie habe ich nicht damit gerechnet, mich hier so zu Hause zu fuehlen.. und erst Recht hab ich nicht mit solch wunderbaren Freunden gerechnet..



My spanish friends:


Isa / Maite, mi prima española


Eva, yo y Miren/ Maria; i kenne niemmer wo so lut, so viu u so schnell redet wi si


las chunguitas (y sergio)


Sergio, mi hermano/ Ainara, otra Prima española y Prima Bailerina


Sergio, Miren y yo/ Laura, mis Partygirl


Kommentare

  1. I'll take the next plane to spain if you're not coming back...!

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  2. hm.. iz chunsch zerschemau hei! de chunnsch i ds time out tuesch chli mit aune kuschele vrzeue was de so tolls hesch gmacht. u när tüemr no chli zäme gränne u nis gliich irgendwie fröie das du widr da bisch :-)
    u när redsch doch mau mit dire muetr und dine kollege etc.
    vilech wärs ja ev. müglech irgend e usbiudig wo di ufe guet wäg vor lehrerin würd bringe? a freie täg chönntsch mit dine homies abchille u no chli ga bügle..
    de wär di a... jedefaus widr fürnes jahr feschtgnaglet.
    hdmfg u i fröie mi di widr ds gseh!
    ismael

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