Fiestas de Santa Ana

Durch ein unverhofft fruehes Zubettgehen der Chicas komme ich nun endlich doch noch dazu, euch auch was ueber die FIESAS DE SANTA ANA zu erzaehlen... bitte entschuldigt bereits jetzt schon, falls es un poquito es chrüsimüsi (hach, das wort hani scho 4 Monet nuem brucht..)werden sollte...

1. "Preparaciones"

was man halt so braucht fuer eine Woche Fiestas:


- 3-4 paar weiss Hosen (moeglichst billige, beim Chinesen gekauft, da sie NIE MEHR weiss zu kriegen sind)
- 5-8 weisse Shirts, von Vorteil wenn Aermellos und ebenfalls billig
- pañuel rojo (quadratisches, rotes Tuch das um den Hals gebunden wird) und Faja (Schaerpe, ebenfalls rot) und das typischste Merkmal der spanischen Fiestas
- EIS (sei es um sich, andere oder den Alkohol den man mit sich traegt zu kuehlen)
- zu Trinken (und zo 90% alkoholisches), zweitwichtigstes Merkmal der Fiestas


2. "Almuerzo (Z'n
üni) y Chupinazo- 24.julio"

Mehr oder weniger um halb 10 (lang lebe die spanische Puenktlichkeit) trafen wir uns im Appartement von Laura (deren Eltern fuer schaetzungsweise 2-3 Monate ausser Haus sind:)) und begannen dort mit unserer eigenen kleinen Fiesta vor den Fiestas... Sergio und Laura brutzelten pro Person zwei "huevos fritos" (nach Adam Riese etwa 30 Eier)und Chorizos und die ersten "Calimochos"(50% CocaCola, 50% billigsten Rotweins) und andere Koestlichkeiten wurden bereits gemixt und langweilig weisse Fiesta- Shirts wurden noch von Hand aufgepeppt- wobei Sergio mit Abstand der Kreativste war.

Die Blicke schweiften in immer kuerzeren Abstaenden zu der Wanduhr und der Mittag wurde sehnlichst erwartet, bis wir uns um halb 12, jeder mit einer Flasche Cava (billigster Champagner, wobei mich jeder franzose bei diesem Vergleich toeten wuerde) bewaffnet, in die Strassen Tudelas stuerzten.



Die Strassen waren bereits voll von Menschen in weiss und rot und alle stroemten Richtung "Plaza de los Fueros", wo die Fiestas offiziell eroeffnet werden sollten.
Kampferprobt stuerzten sich die Spanier in die Mengen und bahnten sich, uns Frischlinge im Schlepptau, ihren Weg bis in die Mitte der Plaza. Die Kapelle spielte, Alkohol floss und spritzte bereits, und die Menschen huepften, sangen und sprangen- eine Stimmung wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte.
Kurz vor 12Uhr tratt dann die Buergermeisterin auf den Balkon der "Casa del Reloj" und eroeffnete mit einer kurzen aber bestimmten Rede die einwoechigen Fiestas..
"Tudelanos! Tudelanas! Estas son vuestras Fiestas! Viva Navarra! Viva Tudela! VIVA SANTA ANA! "
Dann werden 6 "cohetes", kleine Raketen, gezuendet und alles nimmt seinen Lauf. Waehrend der Alkohol wie regen auf einen herunterrieselt werden Kuesschen verteilt und jeder wuenscht jedem "felizes Fiestas" und dann bewegt sich die ganze Meute in eine richtung und alle quetschen sich in eine Strasse.


Waehrend weiterhin gesungen, getanzt und vorallem getrunken wird, bettelt man hier sprichwoertlich um Wasser...
"no estais ratas, el agua esta barata"- "seid keine Ratten, Wasser ist gratis"
Einige wohltaetige Menschen, die sich bereits auf diesen Moment vorbereitet haben, stehen auf ihren Balkonen und schuetten, in der bruetenden Mittagshitze, Kuebel voller Wasser auf die wartenden Menschen herunter. So zieht man dann von Haus zu Haus, in der Hoffnung, was abzubekommen und um bereits waehrend den erten Stunden seine Stimmbaender zu ueberreizen. Wer nach dem Chupinazo nid nass, heiser und schmutzig ist, wird belaechelt oder gar ausgelacht, bis sich einer "erbarmt" und dem armen Frischling ein Glas voller Calimocho uebers T-shirt leert (beruht auf waren Begebenheiten, allerdings waren Katrin, Mely und ich die barmherzigen Samariter).


Triefend nass und ebenso schmutzig- denn nicht nur Wasser, sondern Alkohol, Mehl und irgendwelche komische Mixturen auf Curry-basis werden herumgespritzt- zieht man dann weiter in die Altstadt, wo sich die Bars befinden.
Eigentlich findet dort dann gar nichts spektakulaeres statt, abgesehen davon, dass von nun an Tag und Nacht weitergefestet wird. Man zieht von Bar zu Bar, tanzt auf den Strassen und feiert...


3. "Encierro"

"essen" und "Schlafen" wird uebrigens waehrend den Fiestas klein bis gar gar nicht geschrieben...
Irgendwann einmal zwischen 6 und 7Uhr morgens geht man in ein Cafe fruehstuecken und wird- wenn man so wie wir, Glueck hat- von einigen Chicos auf Cafe und Croissants eingeladen. Dann gibt es abermals eine Voelkerwanderung bis zu den barrieren des Encierros, man wartet 30-60min um 4 Sekunden lang Stiere und Maenner vorbeirasen zu sehen und geht dann wiederum essen, Almuerzo otravez...

Zur Erinnerung...: um halb 10Uhr Morgens haben wir uns zum "almuerzo" getroffen, irgendwann um 11Uhr mittags am folgenden Tag kamen Katrin und ich nach Hause, plumpsten in die Betten und schliefen einige Stunden...


4. "Plaza de los toros"

Zweiter Tag der Fiestas, wenige Stunden Schlaf frische und jungfraeulich weisse Kleidung und man trifft sich wieder... Katrin und ich machten uns, mit Alkohol und ein
em Sack voller Eis beladen, auf den langen Weg bis zu Eva' s Haus...
Warum Eis..? Das ist eine gute und durchaus berechtigt
e Frage, denn wenn ich sage einen "Sack voller Eis", dann sei vielleicht dazu noch zu erwaehnen, dass een dieser Sack mindestens 10- 15kg wog und ich mir damit auf dem Ruecken wie der Nikolaus vorkam..
Ich glaube, diese Frage koennt ihr euch bald schon selbst
beantworten...
Die anderen waren nicht untaetig und brachten alle auch ihren Anteil mit, so dass wir, wie mir erschien, eine UNMENGE von Alkohol, Eis und einen grossen schwaren Zuber mitschleppten.

Sobald wir uns dann in der Arena einmal unsere Plaetze erstritten und unsere "mitbringsel" hochgeschleppt hatten, verstand auch ich... Literweise Rotwein wurde in den Zuber geschuettet, mit CocaCola und Orangina gemischt und das Eis hinzugegeben (ricisimo).



Ich glaube, auf den Stierkamf an und fuer sich muss ich gar nicht allzu gross eingehen.. wir waren an einer "corrida mixta", was bedeutet, dass wir eigentlich die spannendste Moeglichkeit eines Stierkampfes gesehen haben, wo die Toreros nicht nur zu Boden mit dem farbigen Tuch wedeln, sondern auch hoch zu Rosse kaempfen.
6 Stiere werden so an einem Tag verheizt; zuerst werden sie am Morgen beim Encierro durch die Strassen gehetzt und dann am Nachmittag in der Arena abgeschlachtet...

JA, es ist GRAUSAM... JA, es ist TIERQUAELEREI.. und JAAA, ich habe es genossen(mehr als ich wollte)...

gut, als der erste Stier zu Boden ging, stiegen mir die Traenen in die Augen und ich versteckte mich hinter Ainara, um es nicht zu sehen (man sieht alles VER**** gut).. doch die Wahrheit ist, dass man sich schneller daran gewoehnt, als einem lieb ist, dass es faszinierend und beeindruckend und die Stimmung einfach mitreissend ist.


Es war bruetend heiss, wir sassen in der prallen Sonne und wiederum wurde der Alkohol nicht nur getrunken sonder auch geschmissen, ebenso wie Mehl, Yogurt, Pasta (die eigentlich fuer "merienda" gedacht waren) und weissnichwasnochalles... Nach einem ersten Schockmoment und als einem dann sowieso alle Kleider am Koerper kleben blieben, war man dann sogar dankbar fuer ab und zu ein wenig Abkuelung aus den hinteren Reihen.. ganz nach dem Motto: alles Gute kommt von oben, denn ohne das kuehlende nass haette man die Hitze wohl nicht ausgehalten.

Fuer alle, deren Fantasie nicht ausreichend ist, hier noch di Momentaufnahme bevor wir die Arena verliessen... Zuhause unter der Dusche konnte man sich den Dreck mit Haenden von Gesicht, Beinen und Armen kratzen...



Dann tanzte man wiederum, schmutzig wie man war, mit den Txarangas die Strassen hinunter und stuerzte sich in das Getuemmel, bis zum naechsten Morgen...

5. To be continued every night and day... eine Woche lang...

Me lo he pasado muy bien!



Kommentare

  1. ..I am really afraid now that you won't come back... your life "down there" seems to be too good... you look so terribly happy on all your pictures!
    try hard to enjoy the rest of your time even though it might be difficult- and pleaseplease come back again!
    huge hug

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