Memento

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

Mascha Kaleko




Warum erkennen wir erst was wir hatten, wenn wir es verlieren?
Weshalb schweisst der Tod die Lebenden zusammen und nicht das Leben?



via

Kommentare

  1. Tolles Gedicht! Mascha Kaleko hat wie immer Recht. (=
    Und ja die Natur des Menschen ist wirklich blöd, denn es ist in der Tat so, dass man das was man hat nicht schätzt, bis man es verliert. Das ist wirklich paradox.
    Das Bild ist traurig((

    Liebe Grüße an dich
    Schmetterling.

    AntwortenLöschen
  2. Dankeschön, kann ich nur zurückgeben! :)
    Toller Eintrag.

    AntwortenLöschen
  3. Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie haben ihre Spuren in unseren Herzen hinterlassen.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Alt

100 Strangers

Aus.